Eine (Erfolgs-)Geschichte des Augartenpark

Der Augartenpark ist einer der größten innerstädtischen Freizeit-und Erholungsareale der Stadt Graz. Naturnahe Freiräume in der Nähe zum eigenen Wohnumfeld zu finden, das ist gerade im urbanen Raum mit dichten Siedlungsstrukturen und unzähligen Verkehrsachsen nicht immer einfach. In Graz gibt es neben den vielen öffentlich zugänglichen Parks und Grünraumflächen nun auch eine Oase direkt am Wasser: die Augartenbucht. Mit der Errichtung der Augartenbucht hat der Augarten noch mehr an Attraktivität für die Besucherinnen gewonnen. Der Augarten ist der einzige Park in unserer Stadt, der einen direkten Zugang zum Wasser an der Mur besitzt. Viel ist darüber diskutiert und polemisiert worden. Heute sitzen die Streikenden der ersten Stunde in der ersten Reihe fußfrei in der Augartenbucht und genießen die Vorteile dieser einzigartigen Erholungsanlage.

Blickt man in der Geschichte des Augarten zurück, so hatte dieser schon immer einen direkten Zugang zur Mur. Im 19. Jahrhundert war es noch die Anlegestelle für die Flößer, die das Holz aus der Obersteiermark Richtung Graz transportierten. Damals hieß der Augarten noch Ohmeyergründe, denn die Familie Ohmeyer waren die Stadtzimmermeister, die hier ihre Werkstätten hatten und die Holzbretter für den Hausbau hier aufbereiteten. Noch heute gibt es die Zimmerplatzgasse, denn hier. wo heute die Östereichische Gesundheitskasse steht, begannen die Holzstöße, die bis zum Jakominiplatz reichten, die in der Inneren Stadt für den Hausbau verwendet wurden. 

Noch Anfang des 20. Jahrhundhunderts gibt es historische Dokumente, die eine Muruferabsenkung im Augarten belegen. Und vor fast 10 Jahren, als die Entscheidung zur Errichtung des Murkraftwerk Graz fiel, gab es Diskussionen rund um eine neue Uferbelebung im Augartenpark. Es war ein langer Weg, bis die Entscheidung zur Errichtung einer Muruferabsenkung gefallen ist. Noch im Masterplan Lebensraum Mur aus dem Jahre 2012 war für den Augarten eine Aussichtsplattform aus Beton geplant. Dann entschloss sich 2018 die Stadt Graz doch, eine Bucht mit direktem Zugang zum Wasser zu errichten. Nun haben die Grazerinnen und Grazer bereits mehrer Jahre ihre Augartenbucht und vom ersten Tag an wurde Sie intensiv genutzt.

Bezirksvorsteher Klaus Strobl hat sich bereits anlässlich der Enquete Masterplan Mur im Jahre 2012 für die Ausgestaltung einer Muruferwiese im Augartenpark ausgesprochen: „Die geplante Betonaussichtsplattform ist die schlechteste aller möglichen Varianten zur Anbindung des Augartens an die sich durch das Murkraftwerk verändernde Flußuferlandschaft. Es gilt hier abzuklären, welche Möglichkeiten es geben kann, eine direkte Anbindung des Augarten – als größter innerstädtischer Freizeitpark direkt an der Mur – an das Ufer zu schaffen z.B. durch Abflachen des Geländes direkt hin zur Mur.“
Nach fast 6 Jahren ist diese seine Vision dann Realität geworden. Heute ist der Augartenpark und die Augartenbucht ein vielbesuchter und lebendiger
Lebensraum für Jung und Alt. 

Im Zuge des mittlerweile im heurigen Jahr abgeschlossenen Bürgerbeteiligungsverfahren für den Augarten sind für die nächsten Jahre noch weitere wichtige Infrastrukturmaßnahmen erforderlich:
– Ausbau einer übergeordneten Alternativradroute am Grieskai: Die übergeordnete Radroute R2 (Murradweg) durch den Augarten muss durch den Ausbau des Radwegs am Grieskai entlastet werden. Dadurch kann für schnelle RadlerInnen im Berufsverkehr eine attraktive Alternative geschaffen werden.

– Erholungsareal versus Festivalhotspot: Die Beibehaltung des Parks als primärer Erholungs- und Ruheort hat oberste Priorität zu bleiben. Die Anzahl von Veranstaltungen im Bereich der Fußball- und Veranstaltungswiese hat weiterhin auf drei Großveranstaltungen beschränkt zu bleiben. Für die restlichen Parkbereiche muss weiterhin die Beschränkung auf maximal zehn Kleinveranstaltungen im Jahr garantiert bleiben.

Die seit längerem vom Bezirksrat Jakomini geforderte zweite WC-Anlage konnte zwischenzeitlich erfolgreich umgesetzt werden. Damit konnte die bis dato mangelhafte Sanitärausstattung des Augarten vor allem aus hygienischer Sicht verbessert werden. 

Nicht nur im Augarten sondern im ganzen Bezirk Jakomini wird es eine der großen Herausforderungen in den nächsten Jahren bleiben, weiterhin infrastrukturell gut ausgestattete und öffentlich zugängliche Freizeitund Erholungsdestinationen lokal vor Ort für die Menschen zu schaffen. Dies vor allem deshalb um trotz notwendiger Wohnraumschaffung die Lebensqualität der Bewohnerinnen vor Ort in Bezug auf Grünraumund Erholungsflächen in der unmittelbaren Nachbarschaft aufrecht erhalten zu können.

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