Grünraumoffensive Graz – Jakomini braucht mehr Grünraum

Jakomini zählt in Graz schon jetzt zu den Bezirken mit den geringsten Grünraumflächen. Im Bezirksranking befindet er sich an vorletzter Stelle. Trotz des hohen Handlungsbedarfs würde sich die Lage durch die in der Grünraumoffensive geplanten Maßnahmen zur Sicherung von Freifächen nur verschlechtern. Jakomini würde auf den letzten Platz abrutschen. Der schleichende Verlust an Grünraum muss endlich gestoppt werden. Wir fordern: Mehr Grünraum oder sofortiger Wohnbaustopp!

Der Richtwert für die Mindestversorgung an öffentlich zugänglichen Park-, Sport- und Spielflächen beträgt laut einer Studie zum Stadtentwicklungskonzept 4.0 für die Freiflächenausstattung 3-10m2 pro Einwohner je nach Bebauungsdichte. Gerade im Bezirk Jakomini ist aufgrund der enormen Nachverdichtung durch Wohnbauprojekte das Potenzial für zusätzliche Bevölkerungszunahme gegeben. Damit verbunden, besteht akuter Handlungsbedarf was die Sicherung von Freiräumen anbelangt.

Wie die Bevölkerungsentwicklung der letzten Jahre gezeigt hat (Bevölkerungsstand 2008 29.158 EW, 2014 32.005 EW), ist der Bezirk Jakomini mit plus 11% besonders stark gewachsen. Klar ist, dass er auf Basis der Bevölkerungsprognose bis 2031 um noch einmal fast 11% auf über 34.000 Einwohner anwachsen wird. Der Bezirk Jakomini ist und bleibt damit auch in Zukunft der einwohnerstärkste Bezirk von Graz.

Unser Standpunkt: Die Investitionslust privater Wohnbauträger in unserem Bezirk darf sich keinesfalls negativ auf den Anteil an Grünraum auswirken. Er darf nicht zu Lasten der Freiraum- und damit der Lebensqualität unserer Bevölkerung geschehen.

Für den Bezirk Jakomini ergibt sich schon jetzt – im Vergleich zum Richtwert – ein Defizit an öffentlich zugänglicher Freiflächenausstattung von 17,2 ha. In einem aktuellen Bericht zur Grünraumoffensive an den Grazer Gemeinderat ist trotz vorgesehener Wohnbauverdichtung die Sicherung von lediglich 3,3 ha Freiflächen vorgesehen. Grund genug für die ÖVP Bezirksratsfraktion Jakomini einen qualifizierten Widerspruch gegen diese Vorgangsweise der Stadtplanung einzulegen und einen runden Tisch mit Bgm. Siegfried Nagl einzuberufen.

Um eine Verschlechterung der Lebensqualität in Jakomini zu verhindern, kann nur ein sofortiger Baustopp oder ein entsprechender Ausbau der Grün- und Freiraumflächen die Lösung sein.

ÖVP-Gemeinderat Markus Schimautz dazu: „Ich begrüße den einstimmigen Beschluss des Bezirksrates Jakomini für mehr Grünraum und weniger Nachverdichtung. Mit 23.000 Wohnungen und 8.000 Einwohnern/km2 ist Jakomini schon jetzt Spitzenreiter! Als Gemeinderat werde ich mich besonders für den Erhalt von Freiflächen in unserem Bezirk, den ich als gewählter Mandatar repräsentiere, einsetzen und vertrete gegenüber der Stadt Graz die folgenden Forderungen:

50% Grünanteil im Zuge der Wohnverbauung bei der Remise Steyrergasse

Schaffung eines Bezirkssportplatzes am Areal der Kirchner-Kaserne

Teilflächen des Vergnügungsgeländes der Messe Graz und des Parkplatzes Fröhlichgasse als Grünraum für die Öffentlichkeit freigeben

Öffnung von Teilen der „Gruab‘n“ am Hafnerriegl

eine Sportfläche für die Jugendlichen bei den Infeldgründen

Dokumente und Quellen:

Stadt Graz: Revision 4.0 Stek Freiflächenausstattung Graz 08/2010

Stadt Graz Grünraumoffensive: Bericht an den Ausschuss für Stadt- und Grünraumplanung 14.05.2014

Bezirksrat Jakomini: ÖVP Bezirksratsantrag Qualifizierter Widerspruch 26.05.2014

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